Zum Inhalt springen
Interaktionsmüdigkeit auf Social Media

Interaktionsmüdigkeit auf Social Media

Früher war es üblich, Freunde in den Kommentaren zu markieren, um sie auf interessante Beiträge aufmerksam zu machen oder um ihre Meinungen zu bestimmten Themen einzuholen. Heute jedoch tendieren viele dazu, solche Informationen direkt über private Nachrichten zu teilen. Der öffentliche Austausch von Gedanken und Meinungen weicht zunehmend privater Kommunikation.

Alarmierender Abwärtstrend: Social-Media-Interaktionen auf dem Rückzug

Eine Studie von Rival IQ, veröffentlicht von Onlinemarketing.de, zeigte im Jahr 2022 bereits einen besorgniserregenden Rückgang der Engagement Rate um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr von 2021. Trotz eines Anstiegs bei geposteten Inhalten verzeichnen Facebook, Instagram und X Engagement Rates von unter einem Prozent. Lediglich Influencer erzielen mit 1,18 Prozent eine höhere Interaktionsrate. Dieser Rückgang wird auf den intensiven Wettbewerb um Nutzer Aufmerksamkeit zurückgeführt. Die Studie empfiehlt verstärkte Nutzung von Video-Formaten wie Reels oder Carousels. Marken müssen sich neuen Trends anpassen, um konkurrenzfähig zu bleiben.

Das sind die Gründe

  1. Algorithmische Änderungen: Plattformen wie Instagram und Facebook priorisieren Inhalte basierend auf Algorithmen, die persönliche Vorlieben analysieren. Dies kann dazu führen, dass die eigenen Beiträge immer weniger ausgespielt werden. 
  2. Content-Überflutung: Die enorme Menge an Inhalten führt zu einem Überangebot, das Nutzer überwältigt. Diese tendieren deshalb seltener zum liken oder kommentieren und konsumieren stattdessen passiv.
  3. Verschiebung von Formaten: Nutzer bevorzugen Formate wie Stories oder Reels, die eher flüchtig und weniger interaktiv sind. Diese zu erstellen ist oft ein höherer Zeitaufwand als einfache Bildbeiträge zu posten. 
  4. Datenschutzbedenken: Immer mehr Menschen sind sich der Risiken bewusst, die mit der öffentlichen Preisgabe von Informationen verbunden sind. Dies fördert den Wechsel zu privateren Kommunikationskanälen.
  5. Soziale Ermüdung: Die ständige Interaktion und Selbstdarstellung in sozialen Netzwerken kann zu einem Gefühl der Erschöpfung führen, was zu einem Rückzug aus der aktiven Teilnahme führt. 

Die Art und Weise, wie wir auf Social Media interagieren, wirft die Frage auf, was diese Entwicklung über die aktuellen Trends und Präferenzen der Nutzer aussagt. Ist es eine Reaktion auf die wachsende Sensibilität bezüglich Datenschutz und Privatsphäre? Oder spiegelt es einfach die zunehmende Individualisierung und Personalisierung unserer Online-Erfahrungen wider?

Wie gefällt dir dieser Beitrag?

Deine Meinung ist uns wichtig!

OH, schade!

Wir tun unser Bestes!

Magst du uns verraten, warum dir die Seite nicht gefällt?