Am 1. Juni startet das 9-Euro-Ticket in Deutschland. Als Initiative der aktuellen Bundesregierung ist es als Unterstützung für die Bürger vor dem Hintergrund der aktuell steigenden Kosten der Mobilität gedacht. Mit ihm soll der ÖPNV gestärkt werden – manche sehen es sogar als reines Marketing-Projekt für den ÖPNV. Einmal gekauft gilt es bis Ende August für einen Monat bundesweit im Nahverkehr von Bus & Bahn. Man zahlt also nur 9 Euro pro Monat für alle Fahrten im Juni, Juli und August.
Medienecho ist gigantisch
Die Reaktion in den Mainstream-Medien ist groß. Mal wird über den Kosten-Nutzen diskutiert, mal mangelnde Nahverkehrskapazitäten für die Sommermonate erwartet oder gar ein nicht endender Besucheransturm auf Sylt & Co prophezeit. Wie es kommt, werden die nächsten Monate zeigen. Aber eines ist klar: Das Thema ist heiß und es wäre sträflich es im Tourismusmarketing nicht zu nutzen. Denn An- und Abreise der Gäste ist immer ein wesentlicher Bestandteil der Reise.
Viele Destinationen in Deutschland haben Themen wie ‚Verjüngung der Zielgruppe‘ oder ‚Angebote für Studenten‘ in ihren Marketingplänen stehen. Jetzt ist die Zeit gekommen das auch in die Tat umzusetzen.
Tagestourismus im Fokus
Denn während viele Medien abenteuerliche, mehrstündige Urlaubs-Anreisen mit dem 9-Euro-Ticket durch halb Deutschland in den Fokus nehmen, liegt die Chance meist vor der eigenen Haustür. Gerade ÖPNV-affine Zielgruppen wie Studenten nehmen das neue Ticket zum Anlass Reiseplanungen zu machen, die mit dem 9-Euro-Ticket zu realisieren sind.
Was liegt also näher als sich die urbanen Zentren im Umfeld um die eigene Destination anzusehen und (wenn es eine gute Nahverkehrsanbindung gibt) diese im Marketing in den Fokus zu nehmen? Entsprechend angesprochen und mit den passenden Produkten kombiniert dürfte die Nachfrage sicher da sein. Gerade tagestouristische Angebote im Bereich des Aktivtourismus sind da erfolgsversprechend.
Übrigens: Die Einbeziehung des Tickets macht nicht nur im Destinationsmarketing Sinn. Auch für Stadtmarketing, Freizeiteinrichtungen und viele mehr kann es ein sinnvoller Marketing-Ansatz sein.