Zwei Wochen ist es nun her, seit die App „Clubhouse“ den deutschen Social Media Markt erobert hat. Niemand, der auch nur im entferntesten mit Social Media arbeitet ist an der neuen Plattform vorbei gekommen – so auch wir nicht.
Aber was ist Clubhouse überhaupt? Clubhouse ist eine Audio-only App. Das bedeutet, dass auf dem Netzwerk keine Bilder, Texte, Stories oder Videos veröffentlicht werden, sondern die Stimme das zentrale Medium darstellt.
Auf der Social Media Plattform selbst gibt es verschiedene Chaträume, in denen sich Nutzer miteinander unterhalten und andere User zuhören können. Im Vergleich zu Podcasts handelt es sich hierbei aber nicht um eine „Einbahnstraßen“-Kommunikation, sondern die Zuhörer können sich aktiv in die Talks einbringen. Eine weitere Abgrenzung der Social Audio App ist, dass die Talks ausschließlich live stattfinden.
So exklusiv die Inhalte der Plattform sind, so exklusiv ist die App selbst. Denn aktuell können ausschließlich iOS-Nutzer auf Clubhouse zugreifen und das auch nur, wenn sie eine Einladung erhalten haben. Kein Wunder also, dass die Social Media Welt verrückt spielt. Wenn etwas so exklusiv ist, muss es doch der neue Trend 2021 sein – oder?
Insights des Küchenjungen
Unser agentureigener Chefkoch, Foodbloger und Entwicklugnschef Christian Lersch aka Küchenjunge, hat sich in den letzten Tagen intensiv mit der App beschäftigt und zieht folgendes Zwischenfazit:
Clubhouse ist auf jeden Fall ein spannendes Format, das es so noch nie gab. Es hat was von einer Konferenz oder Podiumsdiskussion, bei der man sich aktiv in das Thema einbringen kann.
Sehr schön finde ich, dass auch Nischenthemen auf der App gehör finden, die sonst vielleicht nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen. Da Talks nicht zeitliche begrenzt sind, erhält man viele verschiedene spannende Sichtweisen von Teilnehmern.
Generell ist Audio eine schöne Möglichkeit, um Menschen etwas nahe zu bringe. Hierbei ist ein großer Vorteil von Clubhouse, dass man für den Einstieg nur seine Stimme und ein Handy benötigt. Allerdings muss man auch die Fähigkeit haben, Themen ohne Bilder ansprechend rüberzubringen. Wichtig ist aber auch, gerade, wenn die Räume größer werden, dass die Talks moderiert werden, damit das Thema im Fokus bleibt. Natürlich schert man mal aus, aber wie bei einer Podiumsdiskussion eben auch muss darauf geachtet werden, dass das Thema nicht gekapert und beispielsweise zu viel Werbung gemacht wird.
Trotzdem ist dieses Medium sehr gut geeignet, um tiefere Themen zu besprechen und in den Dialog zu treten. Egal, ob als Dienstleister oder Unternehmen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die Stimmung auf Clubhouse sehr höflich und die Qualität der Beiträge sehr hoch ist. Ein Grund dafür ist mit Sicherheit die gesunde Hürde, dass die Nutzer mit ihrer Stimme aktiv in den Talk eintreten müssen und eben nicht anonym in einem Chat pöbeln können, wie man es von anderen Social Media Plattformen kennt.
Schade ist, dass so manche Mediengröße und/oder Podcaster ablehnend gegenüber der neuen Plattform sind. Man sollte einfach mal schauen, wie man dieses Medium vielleicht für sich nutzen kann. Ich finde die App auf jeden Fall superspannend und ich finde es toll, dass man durch die Dezentralisierung überall spannende Inhalte konsumieren kann.
Jetzt ist Schnelligkeit gefragt
Schlussendlich bleibt abzuwarten, ob Clubhouse der heißeste Trend des Jahres wird oder ob der Ansturm auf die Social Audio App, ähnlich wie in Amerika, wo sie bereits seit einem Dreivierteljahr auf dem Markt ist, wieder abflachen wird.
Kriegsentscheidend wird hier sicherlich die Schnelligkeit der Gründer sein. Bedenkt man, dass Twitter bereits mit seiner vergleichbaren Anwendung „Spaces“ in den Startlöchern steht, ist die Ausweitung der potenziellen Nutzer durch die Bereitstellung der App für Android-Nutzer ein wichtiger Meilenstein, um am Markt bestehen zu können. Schließlich machen diese einen Marktanteil von 80 % in Deutschland aus.
Aber auch weitere Faktoren wie die Optimierung der User-Experience und wie die App zu einem rentablen Geschäftsmodell finden wird, spielen für den Erfolg der Plattform eine wichtige Rolle.
Wir bleiben auf jeden Fall dran und sind gespannt wie es mit der Social Audio App weitergehen wird.