Das Jahr 2020 stand natürlich im Schatten von Corona. Fast jede Schlagzeile beschäftigte sich mit dem COVID-19 Virus. Jeder Abschnitt unseres Lebens war davon in irgendeiner Form betroffen. Jede Branche hat die Einflüsse unterschiedliche stark gemerkt. Neben den vielen Unternehmen, die unter Corona bisher schon leiden mussten, den wenigen die daraus eine Chance entwickelt haben, gibt es jedoch einen großen Corona-“Gewinner” und das ist der eCommerce. Das Online-Shopping in Deutschland hat noch nie so geboomt wie 2021. Mit einem geschätzten Gesamtumsatz 2020 von ca. 80 bis 88 Milliarden Euro, wurden alle vorhersagen weiter übertroffen. Das sorgt natürlich dafür, dass auch im kommenden Jahr der Fokus noch stärker auf den eCommerce gelegt wird, da wir alle nicht wissen was uns 2021 und Corona bringen wird.
Die Kollegen von t3n haben die E-Commerce Trends für 2021 aufgestellt ( hier geht es zum original Artikel ) und wir möchten euch diese gerne kurz vorstellen, sowie unsere Meinung dazu mitgeben.
eCommerce Trend 2021 – 1. Marken verkaufen direkt
In den Reseller-Märkten merkt man immer mehr eine große Verunsicherung, denn das sogenannte D2C (Direct-to-Consumer) Konzept setzt sich immer stärker durch. Das bedeutet jedoch auch, dass sich etwas im Marketing der großen Marken im eCommerce ändert, denn statt in den Preiskampf einzusteigen, geht es nun mehr und mehr darum die Produkte mit etwas einzigartigem (USP) zu verknüpfen.
Wir denken, dass ist eigentlich gar kein neuer Trend mehr, denn auch wir begleiten diese D2C Wellte im eCommerce nun schon seit 5 Jahren mit unseren Onlineshop Projekten. Natürlich haben sich diese stetig weiter entwickelt, so dass besonders die Individualisierung wie bei Storck – Dein Merci oder dem Haribo Runddosenkonfigurator mehr und mehr in den Fokus rutscht, aber etwas ganz neues ist das nicht mehr.
Auch andere große Marken, wie bspw. Nike, setzen schon längst auf den direkten Verkauf inkl. Individualisierung.
Fazit: Kein Trend, sondern längst gelebt und die Entwicklung geht 2021 sicherlich noch stärker voran.
eCommerce Trend 2021 – 2. Hybrid Commerce
Ein weiterer erwähnter Trend der auch schon etwas früher los getreten wurde und nun immer mehr Schwung aufnimmt, ist der Hybrid Commerce, also die Mischung aus Online und Offline Verkaufsplattformen. Wo wir auf der einen Seite feststellen, dass der traditionelle Einzelhandel in ganz kleinen Schritten sich bewegt und langsam erste Onlineshops aufkommen, geben auch hier die großen Player des eCommerce richtig Gas. Immer mehr etablierte eCommerce Marken eröffnen in den Innenstädten eigene Ladenlokale (Cyberport, Notebookbilliger, DocMorris, …)
Wir denken, die Zeit ist gekommen. Besonders unter Berücksichtigung des erneuten Lockdowns und mit der Befürchtung, dass auch in Zukunft solche Einschränkungen immer mal wieder kommen könnten, sollten besonders die kleine Ladenlokale schnell auf diesen Zug aufspringen und ihre Waren in Zukunft auch direkt Online anbieten.
Fazit: Definitiv ein Trend für 2021, den hoffentlich nicht nur die großen eCommerce Marken wahrnehmen, sondern auch die vielen kleinen etablierten Einzelhändler aus den Innenstädten.
eCommerce Trend 2021 – 3. Social Commerce
Social Commerce ist seit dem Sommer 2020 vielleicht eines der heißesten Themen auf dem Markt. Eigentlich von uns allen erst für 2021 erwartet, hat Corona hier die großen Sozialen Netzwerken deutlich Feuer unter dem Hintern gemacht, so dass beispielsweise auch Facebook entschieden hat Instagram- und Facebook-Shops schon 2020 auf den Markt zu bringen.
Wir denken, auch wenn es an der einen oder anderen Stelle noch ziept und knackt, wird das direkte Verkaufen von Produkten über die Social Networks einer der steilen Trends im Jahr 2021. Im Startjahr 2021 erwarten wir einen Raketenstart.
Fazit: Absolut einer der Trends für 2021, den man nicht verpassen sollte. Im ersten Schritt sicher nicht für Highprice Artikel, aber für Schnelldreher definitiv das Medium in 2021. Danke shopware 6 sind wir auch für diesen Trend bereit.
eCommerce Trend 2021 – 4. Conversational Commerce
Gefühlt kommen wir die letzten 2-3 Jahre bei keinem Marketing Thema an dem Buzzword Conversational Interfaces nicht vorbei. Was die letzten Jahre den Service-Bereich von digitalen Unternehmen revolutionieren sollte, wird für das kommende Jahr als großes Thema im eCommerce gesehen.
Wir denken, egal ob über WhatsApp, mit ChatBots, auf Webseiten oder mit Alexa – das Thema bleibt schwierig und wird auch 2021 kurz hochgehoben und am Ende fallen gelassen. Es mag sein, dass sich in ein paar sehr digitalen Ländern erste positive Ergebnisse zeigen werden, jedoch wird es in Deutschland weiterhin keine Relevanz haben.
Fazit: Eine Ente! Der Handel in Deutschland sollte erst einmal seine Hausaufgaben machen, bevor große Invests in eine Thematik gesteckt werden, bei der wir wenig Chance auf Amortisierung sehen. Vielleicht etwas für 2022.
eCommerce Trend 2021 – 5. Mehr Vielfalt in Service & Erreichbarkeit
Ein Trend der sicherlich über den eCommerce hinaus auch 2021 weiter Bestand haben wird, ist die Erweiterung der Servicebereiche auf digitale Medien. Hier sehen wir auch nicht direkt wieder die zuvor erwähnten Chatbots im Fokus, aber die Erweiterung der Erreichbarkeit und somit die Verbesserung des Service wird 2021 weiterhin voran schreiten. Was große Player wie die Telekom mit Telekom Hilft oder Vodafone mit der Apple Business Integration schon vorgemacht haben, werden immer mehr Unternehmen auch machen.
Wir denken, das Thema kann 2021 für viele einen Boost geben. In unsicheren Zeiten und bei einem wachsenden Angebot an Onlineshops, wird der Service und die Erreichbarkeit häufiger den Unterschied ausmachen. Wo sich ein Amazon schon in den letzten Jahren mit einer optimierten Service-Kette präsentiert hat und so viele Kunden gewonnen hat, können nun digitale Beratungen und schnelle Antworten für kleine Unternehmen den Unterschied machen.
Fazit: Sicher ein Trend für 2021, der schon vorher begonnen hat. Eine Vielfalt an Kontaktmöglichkeiten über WhatsApp, Facebook, Instagram, Telefon, Fax, E-Mail, OnSite Chat wird die Verkäufe in 2021 sicher stärken.
eCommerce Trend 2021 – 6. Nachhaltigkeit
Wir sind uns nicht ganz sicher, ob man das Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz überhaupt noch als Trend bezeichnen darf, oder ob es nicht viel mehr ein Stück Zeitgeist geworden ist, der sich mehr und mehr auf unseren Alltag auswirkt. Bessere Nachhaltig Produkte, saubere umweltfreundliche Serviceketten sowie umweltschonende Verpackungen können auch 2021 sich positiv auf die Kaufentscheidung auswirken.
Wir denken, zu dem Thema muss man eigentlich nicht mehr viel sagen. Wir sollten alle an unsere Zukunft und die Zukunft der kommenden Generation denken, alleine das sollte Grund genug sein, einen Wandel weiter voran zu bringen.
Fazit: Eigentlich kein Trend, wird aber auch 2021 sicherlich Einfluss auf die Kaufentscheidung haben!
eCommerce Trend 2021 – 7. Lebensmittel online kaufen
Das Lebensmittel vermehrt online gekauft werden und die großen Supermarkt Ketten wie Rewe oder Edeka längst auf Onlineshops und Lieferservices setzen, ist sicher kein Geheimnis und kein Trend mehr. Corona hat aber seinen Teil dazu beigetragen, dass auch wir in Deutschland mehr und mehr Akzeptanz für diesen Weg zum frischen Essen aufbauen konnten. Statt langen Warteschlangen im Kalten, heißt es nun einfach warten dass der Paketmann klingelt. Natürlich sind auch Unternehmen wie Hello Fresh! von diesem Trend positiv betroffen.
Und auch digitale Einkaufszettel-Apps (bspw. Bring!) oder große Rezepte-Webseiten (wie Chefkoch) setzen mehr und mehr auf direkte Verknüpfungen zu Lebensmittel Online Shops
Wir denken, ein Trend der sich längst angekündigt hat, kommt nun mit mehr und mehr Druck auf uns Kunden. Auch bei unseren Kunden aus der F&B Branche, konnten wir feststellen, dass die Verkäufe deutlich hoch gegangen sind in 2020.
Fazit: Weniger ein Trend für die Anbieter, sondern mehr für uns Kunden. Das Portfolio der Lebensmittel Onlinehändler wird sicherlich weiter steigen und wir werden des öfteren den Weg in den Supermarkt gegen ein paar schnelle Mausklicks eintauschen.
eCommerce Trend 2021 – Fazit
Unserer Meinung nach sind das sicherlich viele spannende Themen und sicher auch die einen oder anderen Trends, die auch über 2021 hinaus Bedeutung haben werden. Jedoch möchten wir auch noch einmal ein wenig Realität mit ins Boot holen.
Wir gehören in Deutschland zu den konservativsten Ländern hinsichtlich eCommerce und sind flächendeckend eher unterrepräsentiert. Wo in anderen Ländern wie Schweden, USA oder auch Japan schon ein Großteil der Unternehmen digitalisiert sind, stecken wir hier häufig noch in den Kinderschuhen. Daher raten wir dazu, nun nicht nur auf die Trends 2021 zu schauen, sondern auch einen Blick zurück zu wagen um zuschauen, ob man die heutigen Basics überhaupt schon erfüllt.